Guter Bulle - Böser Bulle: Wie emanzipativ ist die Forderung nach mehr schwarzen Polizist*innen?

von Salim Askar
 
Einleitung
 
Black Rage founded on blatant denial
Scream economics, subsistent survival
Deafening silence, social control
Black Rage is founded on wounds in the soul
"Black Rage“ von Lauryn Hill (2012)

Vor dem Hintergrund der Tötungen von afro-amerikanischen US-Bürger*innen durch die Polizei, wurde immer wieder die ethnische Zusammensetzung dieser Institution thematisiert. [1] Vor allem die Medienberichte seit den Protesten von Ferguson, deren Anlass die Erschießung des Afro-Amerikaners Michael Brown am 9. August 2014 durch einen weißen Polizisten war, thematisierten früh die Kluft zwischen der ethnischen Zusammensetzung der städtischen Verwaltung und der lokalen Bevölkerung. So waren zum Tatzeitpunkt zwei Drittel der 21100 Einwohner*innen schwarz, von 53 Polizist*innen im Dienst jedoch nur drei. Der Bürgermeister und der Polizeichef sowie ein Großteil der Abgeordneten des Stadtrates waren weiß, was auf ein Ungleichgewicht der Repräsentation der Bevölkerung in öffentlichen Ämtern hinweist. [2] Diese Diskrepanz ist speziell mit Blick auf die Institution Polizei in den ganzen USA die Regel, von der Ferguson lediglich ein besonders extremes Beispiel darstellte. [3]

Hinsichtlich des drei mal höheren Risikos schwarzer im Vergleich zu weißer Personen, von der Polizei erschossen zu werden, kam es häufig zu Forderungen nach einer Erhöhung des Anteils von Afro-Amerikaner*innen im Dienst, um rassistische Polizeigewalt einzudämmen und auf individuelles Fehlverhalten von einzelnen Ordnungshüter*innen zu reduzieren. Zudem würde das Vertrauen der Bevölkerung in die Ordnungsmacht zu erhöht, was die Arbeit der Polizei erleichtern, die allgemeine Wohlfahrt der Bevölkerung und die Stabilität der demokratischen Ordnung verbessern solle. [4] Dies deckt sich dabei auch mit Trends in Deutschland, wo die Polizei verstärkt Menschen mit Migrationshintergrund für den Dienst in Uniform gewinnen möchte und zum Beispiel Bündnis90/Grüne deren stärkere Einbindung in die Behörden fordern. [5]

Der vorliegende Text soll sich kritisch mit dieser Forderung auseinandersetzen. Einesteils soll der propagierte Kausalzusammenhang überprüft werden: Führen mehr mehr schwarze Polizist*innen wirklich zu weniger rassistisch motivierter Polizeigewalt? Da sich herausstellt, dass dieser Zusammenhang im besten Fall nur schwach ausgeprägt ist beziehungsweise eventuell gar nicht besteht, soll der zweite Teil sich stärker der normativen Bewertung dieser Forderung zuwenden. Denn obwohl bereits durch Filme und Musik seit längerem einem breiten Publikum das Bild des rassistischen schwarzen Polizisten bekannt sein sollte, bestehen Lösungsvorschläge fort, die ein Teil des Problems sind. Ist diese Betrachtung der Motivation hinter der Forderung der Ausgangspunkt soll der zweite Abschnitt dieses Essays auch infrage stellen, inwiefern eine emanzipatorische Bewegung diese dennoch stellen kann und wieso sie zugleich die Distanz wahren muss. Zudem soll das konkrete Problemfeld Polizeiarbeit für die spätere Arbeiten kurz angerissen werden.

 

I
 

Nach dem großen Medienecho um die Proteste von Ferguson und die anhaltende Unzufriedenheit afro-amerikanischer Bürger*innen in der Stadt mit der Polizei, ordnete das US-Justizministerium eine Überprüfung der dortigen Behörde an. In ihrem Bericht von März 2014 zeichnet die Civil Rights Division ein Bild von einem wildgewordenen Machtapparat, der vor allem dazu diente, Geld für die städtische Kasse einzutreiben. Einwohner*innen, zumal solche mit nicht-weißer Hautfarbe, wurden von vielen Beamt*innen lediglich als Geldquelle und potentielle Kriminelle wahrgenommen. Ein völlig überzogener Autoritarismus, in dem die verbriefte Inanspruchnahme von Schutzrechten als Widerstand und normale Bewegungen als Angriff aufgefasst wurden, kennzeichnete die Arbeit der dortigen Behörde. Die Civil Rights Division konnte eine klare Überproportionalität von Fahrzeugkontrollen, Vorladungen und Festnahmen bei Afro-Amerikaner*innen feststellen und wies darauf hin, dass einige Maßnahmen sie nahezu ausschließlich betreffen. Diese beinhalten vor allem die Registrierung von Ordnungswidrigkeiten wie jaywalking und Nicht-Folgeleisten von Anordnungen. Als Lösung für die lokalen Probleme werden von der Civil Rights Division einerseits der Verzicht auf bestimmte rassistische Praktiken angeordnet, die Einführung von Überwachungs- und Beschwerdemechanismen vorgeschlagen und der Rekrutierungsprozess optimiert, um die Entstehung einer kompetenten und vielseitigeren Belegschaft zu fördern. [6]

Auch der damalige Präsident Barack Obama reagierte im Dezember 2014 auf die anhaltenden Proteste mit einem Dekret, das die President’s Task Force on 21st Century Policing ins Leben rief, die im Mai 2015 ihren Abschlussbericht vorlegte. Darin werden sechs unterschiedliche Handlungsfelder identifiziert, in den verschiedene Maßnahmen empfohlen werden, die langfristig das Vertrauen der Bevölkerung in die Polizei stärken sollen. Unter anderem wird unter der Säule Building Trust & Legitimacy den Behörden nahegelegt, dass die Belegschaft möglichst gut die Zusammensetzung der Bevölkerung widerspiegeln soll, womit aber nicht nur ethnische Herkunft, sondern ebenso Geschlecht, Sprache, Lebenserfahrung und kultureller Hintergrund gemeint sind. [7] Ähnliche Forderungen wiederholte auch der Bericht Advancing Diversion in Law Enforcement der Civil Rights Division von 2016, in denen einer ausgeprägten Diversity in den Behörden zugesprochen wird, deren Legitimation und Reformfähigkeit zu verbessern.

In Deutschland forderte zuletzt im September 2016 der Bundesvorstand der Grünen in einem Beschluss „eine Personalstruktur auf der Höhe der Einwanderungsgesellschaft, das bedeutet dass der Anteil von Migranten in der Polizei dem realen Anteil in der Gesamtbevölkerung angeglichen wird. Ohne interkulturelle Kompetenzen lassen sich Aufgaben nicht wie gewohnt erledigen.“ [8] Ähnliche Ansprüche äußerte die deutsche Polizei auch selbst an ihre eigene Rekrutierungspraxis.
 

„Black people still slaves up till today
But the Black police officer nah see it that way
Him want a salary, Him want it
So he put on a badge and kill people for it“
„Sound of da Police“ von KRS-One (1993)



Das komplexe Problem rassistischer Polizeigewalt wurde, mit Blick auf die eingangs erwähnte fast ausschließlich weiße Personalstruktur der Behörde in Ferguson als Stadt mit mehrheitlich afro-amerikanischer Bevölkerung, medial auf die einfache Lösung verengt, dass es vor allem mehr schwarzer Polizist*innen bedürfe. [9] Doch dieser Schluss ist zu bezweifeln.

So war bereits im Film Boyz n the Hood von 1991 nicht grundlos ein aggressiver und rassistischer schwarzer Polizist ein wiederkehrender Topos in Szenen, die generationenübergreifende Erfahrungen darstellten. [10] Auffällig war hier bereits sein weißer Kollege, der selbst zwar gelassen auftrat, aber zugleich die Übergriffe nicht zu unterbinden versuchte. Die Figur des Vaters Jason „Furious“ Styles (Laurence Fishburn) stellte dagegen eine Personifizierung von Ideen schwarzen Empowerments, die aber mit nationalistischen Tendenzen einhergehen. So engagiert er sich innerhalb der Community als Kreditberater und hält an einem Punkt der Handlung eine längere Rede über Gentrifizierung in Compton. Dabei thematisiert er die Notwendigkeit, dass die Grundstücke im Viertel das Eigentum von Afro-Amerikaner*innen sein müssten. Auch problematisiert er die Verfolgung von Drogenkriminalität. Solange sie in der schwarzen Stadtteilen bliebe, sei sie allen egal, Verfolgung setze erst ein, wenn Weiße davon negativ betroffen werden. Er  zeichnet daraufhin ein Bild, dass die Einfuhr von Drogen und Waffen als bewusste Zerstörung der reproduktiven Grundlagen der als Gemeinschaft imaginierten schwarzen Bevölkerung betrieben würde. Dies ist natürlich eine arge Verkürzung kapitalistischer Verhältnisse und gemahnt stellenweise an antisemitische Verschwörungstheorien. [11]
Innerhalb dieses Weltbildes ist es jedoch verständlich, dass Vater Furios Styles den Polizisten nach dessen rassistischen Kommentaren demonstrativ zynisch als „brother“ bezeichnet. Dessen Handlung kann in diesem Zusammenhang und mit Blick auf Sound of da Police von KRS-One auch im Sinne des Antikolonialisten Frantz Fanon verstanden werden. [12] Die unorganisierten Unterdrückten wenden ihre ohnmächtige Wut auf das systematisierte Unrecht nicht gegen dessen Ursache, sondern als Ersatzhandlung gegen andere Unterdrückte. Damit werden sie zu einer Stütze des Systems. Um in den Augen des Vaters ein wirklicher „Brother“ zu sein, müsste der Polizist dies durchschauen. Er repräsentiert so jedoch den rassistischen bad cop, was seinem Partner die gegensätzliche andere Rolle zuweist. Denn unabhängig von dessen Einstellungen - vielleicht ist er ja wirklich so gelassen -, ermöglicht ihm diese Konstellation als der entspanntere von beiden aufzutreten, da die schmutzige Arbeit an den schwarzen Kollegen ausgelagert wird. Dies würde außerdem sehr gut erklären, warum er bei den Übergriffen vor seinen Augen nicht einschreitet. Seine Möglichkeit, freundlich zu sein, erwächst daher aus einem repressiven Verhältnis, in dem ihm durch die Unterdrückung des Kollegen diese Handlungsfreiheit erst erwächst.
 


„Without a gun they can't get none
But don't let it be a black and a white one
‘Cause they'll slam ya down to the street top
Black police showing out for the white cop“
„Fuck the Police“ von N.W.A. (1988)

Ice Cube griff als Teil von N.W.A. in Fuck the Police das Thema Gewalt durch schwarze Polizist*innen bereits drei Jahre vor Boyz N the Hood auf, in dem er auch die Rolle des Doughboy, ein Freund der Hauptfigur, spielte. Interessant ist hier vor allem sein Fokus auf die Beziehung zwischen weißen und schwarzen Beamten, in der letztere bestrebt sind, erstere in der Gewaltausübung auch noch zu überbieten. Ähnlich wie im Film, verweist dieser Track auf einer tieferen Ebene darauf, dass das individuelle Verhalten der Gewalttätigen durch ein Verhältnis (mit)bestimmt wird, welches über die allein individuelle Handlungsmotivationen hinausweist, das die Ausübung bestimmter Praxen sozial erleichtert und andere erschwert.

Denn Polizeigewalt gegen PoC geht nicht allein auf das individuelle Verhalten von Polizeibeamt*innen zurück, sondern findet im Rahmen einer strukturellen Diskriminierung statt. Der Harry Pregerson Professor of Law an der UCLA Devon W. Carbado beschreibt in seinem Artikel Blue-on-Black Violence ein Modell, dass die anhaltende Gewalt von Polizist*innen gegenüber Afro-Amerikaner*innen anhand von sechs zusammenwirkenden Faktoren erfasst. So führe eine Reihe sozialer Kräfte wie rassistische Annahmen über kriminelles Verhalten, ethnische Segregation in den Städten, broken window policing, Gentrifizierung, massenhafte Kriminalisierung durch Bestrafung relativ unbedeutender Tatbestände usw. dazu, dass sie deutlich häufiger mit der Polizei in Interaktion treten (i). Dadurch sind sie auch überdurchschnittlich häufig Polizeigewalt ausgesetzt (ii), die aber in diesem Fall auch noch verstärkt wird durch rassistische Stereotype über ihre Gewaltaffinität. Dadurch wird ein aggressiveres Vorgehen als notwendig und angemessen betrachtet. Die überdurchschnittliche Interaktion zwischen Polizei und Afro-Amerikaner*innen verstärkt diese rassistische Stereotypen zugleich durch ständige Bestätigung und Aktualisierung, die dann wiederum dazu dienen verstärkt schwarze Menschen ins ermittlerische Visier zu nehmen und die Bereitschaft für gewalttätiges Vorgehen erhöhen. Ein Teufelskreis. Zentral für das individuelle Verhalten der Polizist*innen sind zudem das häufig mangelhafte Training und eine autoritäre Arbeitskultur in den Behörden (iii). Weiterhin dient das Justizsystem der nachträglichen Legitimation gewaltsamen Vorgehens, da aufgrund der zuvor beschriebenen Faktoren bei den dort Angestellten das Polizeihandeln als gerechtfertigt angenommen wird (iv). Gemeinsam mit der fehlenden Sanktionierung von Polizist*innen aufgrund von Immunitätsregelungen oder Strafkostenübernahmen durch die Behörden (v) besteht ein institutionelles Umfeld, dass keinerlei Anreize bietet, gewalttätiges Verhalten zu reduzieren (vi). [13] Diesem institutionellem oder strukturellen Ansatz folgend, spricht Carbado auch von Blue-on-Black Violence um deutlich zu machen, dass es eben nicht um das gewalttätige Verhalten einzelner geht, die persönliche Vorurteile gegenüber Afro-Amerikaner*innen haben, sondern das dies systematisch befördert wird. [14]

Auch die Ergebnisse sozialwissenschaftlicher Studien sind bestenfalls als widersprüchlich zu bezeichnen, generell jedoch zu wenig umfangreich, um von einer richtigen wissenschaftlichen Debatte sprechen zu können, die versucht sein könnte, mehrfach überprüfte Allgemeinaussagen aufzustellen. So gibt es eine Reihe von statistischen Erhebungen, die keinen Zusammenhang zwischen der ethnischen Vielfalt im Personal der Polizei und der Abnahme von rassistischer Gewalt feststellen können, während andere Einzelstudien das Gegenteil behaupten. Dabei leidet die Debatte vor allem unter einer Vielzahl verschiedener Definitionen, so dass eine Meta-Studie von 2017 auch nur vorsichtig formulieren konnte, dass eventuell eine kritische Masse von schwarzen Polizist*innen einen positiven Einfluss auf den Rückgang der Gewalt haben könnte. [15] Dennoch ist auch die Konstellation einer überwiegend afro-amerikanischen Polizeitruppe vorstellbar, die in dem Modell von Carbados überproportionale Gewalt gegenüber Mitgliedern derselben ethnischen Gruppe ausübt, weil sie sich ähnlich ermächtigt fühlen, wie der eingangs beschriebene Leinwandbösewicht.

Die vorsichtige wissenschaftliche Beschreibung des Phänomens deckt sich andererseits auch mit den eingangs beschriebenen Maßnahmevorschlägen der US-amerikanischen Behörden. Diese umfassen eine Reihe von Feldern, die vor allem den institutionellen Rahmen und die Trainings der Polizist*innen in den Mittelpunkt stellen und der Notwendigkeit der gezielten Förderung von Vielfalt des Personals nicht solch eine zentrale Rolle bei der Gewaltreduktion zuschreiben. Dies mag jedoch auch deren ganz praktischen Erwägungen folgen, dass die Rekrutierung ganz neuen Personals länger dauern würde als die Reform des alten.

Nach dieser kurzen Darstellung des Phänomens rassistischer Polizeigewalt in Popkultur und Politik lässt sich feststellen, dass die einfache Forderung nach mehr schwarzen Polizist*innen zur Gewaltreduktion empirisch nicht haltbar ist. Und dieses Wissen ist kein neues, seine lange kulturelle Verarbeitung, die hier nur sehr exemplarisch gezeigt werden konnte, ist sogar Teil der Massenunterhaltung; sollte also den meisten Menschen bekannt sein. Wie es nun aber trotzdem zu dieser Forderung kommt und was kann eine emanzipatorische Bewegung davon halten kann, wird im folgenden Teil besprochen. 
 


II
 

Im ersten Teil wurde dargestellt, dass sich sozialwissenschaftlich bisher nicht belegen lässt, dass mehr schwarze Polizist*innen zu weniger Gewalt gegen afro-amerikanische US-Bürger*innen führen würden. Vielmehr sollte exemplarisch an anhand zweier Rap Songs und dem Film Boyz N the Hood von Ende der Achtziger Anfang der Neunziger deutlich geworden sein, dass zumindest in der Erfahrungswelt urbaner Ghettoisierung das Phänomen rassistischen Polizeihandelns nicht auf weiße Beamte beschränkt blieb. Durch die kulturindustrielle Verwertung schwarzer Erfahrungen in Liedern und Filmen, blieben diese nicht auf den Kreis der selbst unmittelbar Betroffenen beschränkt, sondern erreichten ein Massenpublikum jenseits ethnischer Grenzen. 
„And if ya hustle like a real G
Pump ya fists if ya feel me, holla if ya hear me“

Speziell mit Blick auf die Thematisierung städtischen Lebens ist hierbei der erste kommerzielle Durchbruch von Hip Hop in den achtziger Jahren und dessen feste Etablierung in der Musikbranche Anfang der Neunziger relevant. Von Anfang an als musikalische Bearbeitung des Lebens in den überwiegend von Afro-Amerikaner*innen bewohnten Stadtvierteln entstanden, konnten nun auch die mehrheitlich weiß bewohnten Vorstädte an einigen Facetten dieser Realität teilhaben. Die Künstler*innen waren dabei als Nachgeborene mit den Erfahrungen der schwarzen politischen Bewegungen der 60er und 70er Jahre und die Freiheiten der hart erkämpften Civil Rights Gesetzgebung Lindon B. Johnson verbunden. Es verwundert deshalb auch nicht, dass beispielsweise Tupac, Sohn einer Black Panther’s Aktivistin, 1993 in seinem Song „Holler if ya hear me“ allen real G(angster)’s zuruft, ihre Fäuste zu heben, das Symbol von Black Pride und Sinnbild des schwarzen Befreiungskampfes in den USA. [16]

Immer wieder politische und soziale Probleme aufgreifend, ist es deshalb gerade verwunderlich wie nach dem kulturindustriellen Aufstieg von Hip Hop und anderer künstlerischer Ausdrucksformen schwarzer Erfahrungswelten,  die Vorstellung von rassistisch handelnden Afro-Amerikaner*innen in Uniform anscheinend derart fremd geblieben ist, dass man ihre vermehrte Rekrutierung durch die Behörden als Lösung für das Problem rassistischer Polizeigewalt halten kann.
Es ist hier denkbar, dass diese Forderung zum Teil selbst aus rassistischen Beweggründen erfolgt. Der Psychoanalytiker Sama Maani thematisiert in seinem Essay Respektverweigerung genau diesen Aspekt eines rassistisch motivierten Anti-Rassismus. Er beschreibt den Fall eines hochrangigen Polizeibeamten, der in einem Interview durch mehr Angestellte mit Migrationshintergrund auch mehr interkulturelle Kompetenz erhofft, die durch ihrer vermittelnde Tätigkeit die Ausbildung von Parallelgesellschaften verhindern könnten. Zwar auf einen etwas anders gelagerten Themenkomplex bezogen, geht er von der Dominanz eines problematischen Kulturprinzips aus, dass bestimmte Gruppen als Kulturen zunächst willkürlich aber wirksam konstituiert und dann den einzelnen Mitgliedern bestimmte exklusiv geteilte Mentalitäten/Ansichten/Werte etc. zuspricht. Im Sinne der selbst-erfüllenden Prophezeiung reproduziert ein Handeln entlang dieser Gruppeneinteilung dann wiederum die Identität dieser Gruppe, zumal dann, wenn dies durch einen staatlichen Machtapparat erfolgt. Die Annahme unterschiedlicher Kulturen macht sich somit in guter Absicht mit den Operationen der Macht gemein und mündet letztendlich in ihre Reproduktion in der Praxis. Diesem spaltenden Ansatz der Konstitution einander ausschließender Gruppen von Menschen durch das Kulturprinzip, setzt er ein universalistisches Verständnis von Kultur als geteilte menschliche Erfahrungswelt entgegen. Diese sei im Sinne Sigmund Freuds gerade dadurch gekennzeichnet, dass Kultur einerseits zwar universell für alle Menschen lebensnotwendig, aber in ihrer konkreten Formen nicht determiniert ist. Feste, nicht transzendierbare Grenzen von Kulturen im Plural existieren in diesem Modell deshalb nicht. [17]
In analoger Anwendung auf die Forderung nach mehr schwarzen Polizist*innen, legt es den Verdacht nahe, dass sie durch ähnliche Ressentiments - möglicherweise auch unbewusst - motiviert wird. Also das implizit afro-amerikanischen Polizist*innen eine stärkere Nähe zu afro-amerikanischen Bürger*innen zugesprochen wird, weil sie sich als eine soziale Gruppe vor allem über das Merkmal ihrer ethnischen Zugehörigkeit konstituieren sollen. Unterschiedliche gesellschaftliche Kategorien, wie Geschlecht, Klasse, sexuelle Orientierung und Alter, genau wie  die durch sie (nicht ausschließlich) geprägten Erfahrungswelten der Individuen treten dahinter zugunsten einer angenommen ethnischen Gemeinsamkeit zurück. Folge dieses Konzepts der ethnischen Nähe ist dann auch die Erwartung, dass ein Mitglied der Gruppe - die hier schon eher als so etwas wie eine naturwüchsige Gemeinschaft imaginiert wird - keinem anderen etwas nur wegen des geteilten Merkmals antun könnte.

Bei der Artikulation dieser Forderung sollte zudem stutzig machen, dass sich mit Weltbildern von ethnopluralistischen Rassist*innen deckt, die sich freie Selbstbestimmung aller ethnischen Gruppen bei gleichzeitiger strikter Trennung vorstellen können und sie teilweise explizit anstreben. [18] Diese hätten sicherlich kein Problem mehr schwarze Polizist*innen zu fordern, mit der Einschränkung, dass diese ausschließlich für schwarze Bürger*innen zuständig sein müssten. Dass dieses Milieu keine abstrakte Idealtypbildung ist, sondern real existiert, beschreibt Erik K. Ward in einem Essay für das  Magazin The Public Eye. Als Leiter einer Koalition von NGOs gegen Hassverbrechen hatte er -selbst Afro-Amerikaner - die Aufgabe, zu mehreren Veranstaltungen von white supremacists [19] gehen, um deren Aktivitäten zu beobachten. Er beschreibt folgende Szene auf einer dieser Messen:

„At the expo that year, a guy warily asked me about myself. I told him that I had come on behalf of a few brothers in the city. We needed to resist the federal government and we were there to get educated. I said I hoped he wouldn’t take it personally, but I didn’t shake hands with White people. He smiled; he totally understood. “Brother McLamb,” he concurred, “says we have to start building broad coalitions.” Together we went to hear Jack McLamb, a retired Phoenix cop who ran an organization called Police Against the New World Order, make a case for temporary alliances with “the Blacks, the Mexicans, the Orientals” against the real enemy, the federal government controlled by an international conspiracy.“ [20]

Die Möglichkeit, dass sich schwarze Menschen in den USA die gleichen Rechte und die Aufhebung der Rassentrennung in Form der Civil Rights Gesetzgebung gegen eine angeblich überlegene weiße Überlegenheit erkämpfen konnten, wird dabei von den Rassist*innen mit der Verschwörung einer jüdischen Elite erklärt, die im klassischen Nazi-Jargon die Gesellschaft „zersetzen“ wolle. Über das Bild des gemeinsamen Feindes und in Anlehnung an den Grundgedanken des separate but equal, können diese Menschen auch die Selbstverwaltung anderer Gruppen anerkennen, zumindest vordergründig. [21] Zwar ist die Zahl der Hass-Gruppen in den USA gestiegen, aber es lässt sich schwer einschätzen, wie viele Personen das rechtsradikale Spektrum wirklich umfasst. [22] Dennoch sind die Einflüsse dieser Ideologien auf die als Mitte imaginierten Träger der gesellschaftlichen (Un-)Ordnung nicht zu unterschätzen und durch die der Präsidentschaft Trumps verbundene Alt-Right-Internetbewegung ist von einer Entpopularisierung nicht so schnell auszugehen.

Dies sollte jedoch nicht zum Umkehrschluss führen, dass alle Menschen, die Forderungen nach mehr schwarzen Polizist*innen stellen oder unterstützen, Rassist*innen sind, die potentiell mit anderen Aspekten faschistischer Ideologien übereinstimmen. Vielmehr ist anzunehmen, dass diese Maßnahme eine gutgemeinte, aber leichtfertige Antwort auf die rassistische Polizeigewalt ist, die in ihren zugrundeliegenden Mustern und den falschen Handlungsalternativen nicht reflektiert wurde. Solcher Aktionismus läuft dann in einer Gesellschaft voll rassistischer Stereotype beinahe notwendig Gefahr, allzu schnell selbst dem Ressentiment zu verfallen, das er eigentlich zu überwinden anstrebte. Denn wie bereits Theodor W. Adorno in seinen Marginalien zu Theorie und Praxis mahnte:

„Falsche Praxis ist keine. Verzweiflung, die, weil sie die Auswege versperrt findet, blindlings sich hineinstürzt, verbindet noch bei reinstem Willen sich dem Unheil. Feindschaft gegen Theorie im Geist der Zeit, ihr keineswegs zufälliges Absterben, ihre Ächtung durch die Ungeduld, welche die Welt verändern will, ohne sie zu interpretieren, während es doch an Ort und Stelle geheißen hatte, die Philosophen hätten bislang bloß interpretiert - solche Theoriefeindschaft wird zur Schwäche der Praxis. Daß dieser die Theorie sich beugen soll, löst deren Wahrheitsgehalt auf und verurteilt Praxis zum Wahnhaften; das auszusprechen ist praktisch an der Zeit.“ [23]

Es ist auch gut denkbar, dass die Forderung sich weniger aus Rassismus speist, sondern eine Verkürzung allgemeiner Gleichstellungsideen darstellt. So problematisch diese Verkürzung in der Reproduktion rassistischer Muster bliebe, ist die zugrunde liegende Idee von einem Anspruch auf Chancengleichheit in der Rekrutierung von Polizist*innen anders gelagert. Sie entspricht stärker einer Vorstellung des öffentlichen Raumes und staatlichen Verwaltungsapparats, die nicht nach Hautfarbe, Geschlecht oder ökonomischer Stellung diskriminieren dürfen. Die real existierende Ungleichverteilung in diesem Bereich zugunsten weißer Männer aus der Mittelschicht, macht deshalb die gezielte Förderung unterrepräsentierter Bevölkerungsgruppen zu einer wichtigen Aufgabe von Egalitarist*innen. Und dies deckt sich interessanterweise mit Empfehlungen und Maßnahmenpaketen aus den Berichten der internen Untersuchungen der US-Behörden, die damit die Repräsentation der gesellschaftlichen Vielfalt im öffentlichen Dienst verbessern wollen.

Diese Interessenkonvergenz mit den staatlichen Apparaten sollte dabei eine Bewegung, die die Emanzipation des Menschen und die Aufhebung der Herrschaft zum Ziel hat, zunächst stutzig machen und zu weiterer Reflexion auf die allgemeine Möglichkeit der Überwindung rassistischer Verhältnisse durch bessere Repräsentation in staatlichen Organen anregen.

Um die Beziehung zwischen Staat und Ungleichheit besser zu beleuchten, lohnt die Lektüre von Karl Marx’ Schrift Zur Judenfrage von 1843. Mit Blick auf dessen Potential zur Befreiung von der Religion, charakterisiert er darin den bürgerlichen Staat als Produkt der bloß politischen Revolution, die aber hinter der allgemein menschlichen zurückbliebe. Er spricht ihm dabei zu, einen öffentlichen Raum zu konstituieren, in dem Freiheit und Gleichheit für Staatsbürger*innen gelten unabhängig ihres religiösen Bekenntnisses. Das Problem dabei bleibt jedoch, dass dies immer nur eine Freiheit von Religion bliebe. Dies gilt analog auch für die Ungleichheitsverhältnisse in der ökonomischen Produktion und könnte hier auch für rassistische Unterscheidungen gelten. Alle Freiheit im Staat referenziert deshalb immer wieder zurück auf die Unfreiheit im Privaten, die durch ihn eben nicht aufgehoben, sondern nur aus dem politischen Raum in die bürgerliche Gesellschaft verdrängt wird. Diese bildet aber zugleich die materielle Grundlage der bestehende staatlichen Ordnung und ist somit derart wichtig für den Staat, dass er ihre ständige Reproduktion und mithin die Reproduktion ihrer Unfreiheiten auch selbst besorgen muss. Marx beschreibt dann auch den Terror nach der französischen Revolution als das logische Ende des staatlichen Versuchs, die politische Gleichheit gegen ihre eigenen Bedingungen durchzusetzen.

„In den Momenten seines besondern Selbstgefühls sucht das politische Leben seine Voraussetzung, die bürgerliche Gesellschaft und ihre Elemente, zu erdrücken und sich als das wirkliche, widerspruchslose Gattungsleben des Menschen zu konstituieren. Es vermag dies indes nur durch gewaltsamen Widerspruch gegen seine eigenen Lebensbedingungen, nur indem es die Revolution für permanent erklärt, und das politische Drama endet daher ebenso notwendig mit der Wiederherstellung der Religion, des Privateigentums, aller Elemente der bürgerlichen Gesellschaft, wie der Krieg mit dem Frieden endet.“ [24]

Es lässt sich somit feststellen, dass sich innerhalb des Staates durch affirmative action zwar die reale Position einiger Afro-Amerikaner*innen verbessern kann, z.B. durch eine Einbindung in den Polizeidienst. Dennoch bliebe das strukturelle Problem bestehen, dass sie am Ende daran teilnehmen müssten, rassistische Ungleichheitsverhältnisse zu reproduzieren. Und diese waren ja die ursprüngliche Zugangsbarriere zum öffentlichen Raum, deren Bestehen die gezielte Förderung von Mitgliedern bestimmter Gruppen überhaupt erst notwendig gemacht haben.
Was also tun, wenn eine höhere Repräsentation im öffentlichen Dienst das grundlegende Übel nicht angehen kann und wird?
 

"I bet you thought I was kidding, didn't you
Picket lines, school boycotts
They try to say it's a communist plot
All I want is equality
For my sister, my brother, my people, and me"
 
„Mississippi Goddam“ von Nina Simone (1964)




Einer emanzipativen Bewegung sei Nina Simones Song Mississippi Goddam von 1964 ans Herz gelegt. Angesichts rassistischer Übergriffe besingt sie die Forderung nach Gleichheit, die von ihren Gegner*innen als communist plot geschmäht wird, der sie jedoch gar nicht war oder ist und auch gar nicht sein sollte. Viel eher ist sie eben die Einforderung der praktischen Realisierung bereits fixierter Rechte im bürgerlichen Staat. Sie taugt dementsprechend auch nicht als grundlegende Idee zur Überwindung der gesellschaftlichen Unterdrückungsverhältnisse im politischen Staat, dem sie weiterhin verpflichtet bliebe. Doch dieser ist trotz all seiner Mängel ein Fortschritt, den auch Karl Marx nicht rückgängig machen wollte:

„Die politische Emanzipation ist allerdings ein großer Fortschritt, sie ist zwar nicht die letzte Form der menschlichen Emanzipation überhaupt, aber sie ist die letzte Form der menschlichen Emanzipation innerhalb der bisherigen Weltordnung. Es versteht sich: wir sprechen hier von wirklicher, von praktischer Emanzipation.“ [25]

In dieser Zeit der Abwesenheit einer Bewegung, die dieses „außerhalb" der bisherigen Weltordnung herbeiführen könnte, ist es entsprechend sinnvoll die politische Emanzipation zu vertiefen, indem man Gleichheitsansprüche marginalisierter Gruppen unterstützt, aber zugleich im Hinterkopf behält, dass dies die materiellen Grundlagen der Ungleichheit nicht aufzuheben vermag. Die Forderung nach mehr schwarzen Polizist*innen kann dazugehören, wenn sie als Anspruch auf Gleichheit von Afro-Amerikaner*innen formuliert wird und nicht wegen rassistischer Vorstellungen über das bessere Verhalten schwarzer US-Bürger*innen in Uniform.


Ende
 

Die Wut von Afro-Amerikaner*innen über die Polizeigewalt in Ferguson hat ihre Ursache in einer historischen, allgemeinen Unrechtserfahrung in einer strukturell rassistischen Gesellschaft, in der sie sich systematischen Diskriminierungen trotz weitestgehend rechtlicher Gleichheit ausgesetzt sehen. Diese Wut weist dabei den Status als Opfer zurück und kann Antrieb für gesellschaftliche Veränderung sein, wie es bereits zuvor prominent während der Bürgerrechtsbewegung zu sehen war.

Die Forderung nach mehr schwarzen Polizist*innen können jedoch nicht dafür sorgen, dass in einer solchen Gesellschaft rassistischer Ungleichheit, diese dadurch einfach aufgehoben wird oder die damit einhergehende rassistische Polizeigewalt in ihrer Struktur gebrochen werden könnte. Vielmehr werden Individuen in die Strukturen eingebunden, die zuvor mehrheitlich ausgeschlossen waren.

Trotz dieser wenig optimistischen Aussicht, ist die Forderung nach größerer Vielfalt in der Personalstruktur der öffentlichen Verwaltung eben im Rahmen der historischen Kämpfe auch ein konkreter Anspruch auf die mittlerweile zumindest rechtlich verbriefte Gleichheit im Staat. Selbst wenn dies in einer unfreien Gesellschaft eben nur auf die Gleichheit in der Unterwerfung unter die eigentlich längst überflüssig gewordene Klassenherrschaft hinausläuft. Angesichts der aktuellen Bedingungen, dass es momentan auch gar keine relevante Kraft zu ihrer Aufhebung gäbe, hat sie kritische Unterstützung verdient. Dabei ist jedoch geboten, rassistische Annahmen über Eigenschaften von Afro-Amerikaner*innen einerseits nicht zu reproduzieren und ihnen andererseits aktiv entgegenzutreten, in dem immer wieder die praktische Erkämpfung von bürgerlichen Gleichheitsrechten in den Mittelpunkt gerückt wird. Denn, schwarze Polizist*innen handeln nicht automatisch weniger rassistisch in ihrer Arbeit aufgrund ihrer Hautfarbe, wie im Verlauf dieses Essays gezeigt werden sollte. Und dies ist auch kein sozialwissenschaftliches Expert*innenwissen, sondern durch die wiederholte Thematisierung innerhalb der US-amerikanischen Popkultur allgemein zugänglich.

Dennoch müsste eine kritische Solidarität mit diesen Forderungen nach Gleichheit, im Anschluss an das hier gesagte, auch die Polizei als Teilorgan der staatlichen Maschinerie in den Blick nehmen, das Lenin als besondere Formation bewaffneter Menschen beschrieb. Diese stehen der Bevölkerung, aus der sie sich rekrutieren, als Institution zur Kontrolle und Disziplinierung gegenüber. Es wäre an einer anderen Stelle deshalb zu klären, ob die verstärkte Einbindung afro-amerikanischer US-Bürger*innen in diese Apparatur und die damit einhergehende Hoffnung auf eine besseren Integration der Polizei in die lokale Bevölkerung, demnach nicht auch eine verbesserte Kontrolle und Disziplinierung durch bessere Repräsentation herbeiführen würde. Dann wäre in einem zweiten Schritt zu fragen, wie dies zu bewerten sei, ohne in der Wette auf eine längst überholte Verelendungstheorie, systematisch marginalisierten Gruppen die Gleichheit unter der Herrschaft zu verweigern, weil man sich dort das revolutionäre Subjekt herbeisehnt. Dies jedoch nur als Anregung.


-

[1]    Im Rahmen dieses Essays wird der englische Begriff race als Ethnie übersetzt. Zwar ist der Begriff Ethnie auch ungenau und unterstellt eine Einheit von Individuen und gruppenbezogenen Merkmalen (wie es race nur sehr eingeschränkt tut), verweist aber nicht unmittelbar auf Kolonial- und NS-Jargon wie das sprachlich verwandte Rasse. Es bleibt ein Kompromiss, der bisher nicht zufriedenstellend gelöst wurde. vgl. auch Cengiz Barskanmaz. 2011. Rasse – Unwort Des Antidiskriminierungsrechts? Kritische Justiz 44, 4. 382–389.
[2]    Washington Post. 14. August, 2014. vgl. Even before Michael Brown’s slaying in Ferguson, racial questions hung over police. Zugegriffen: 30. September 2017.
[3]    New York Times. 8. April 2015. The Race Gap in America’s Police Departments. Zugegriffen: 30. September 2017.
[4]    U.S. Department of Justice. Oktober 2016. ADVANCING DIVERSITY IN LAW ENFORCEMENT. Zugegriffen: 10. September 2017.
[5]    Deutschlandfunk. 31. Januar 2017. Kampagne: Polizei will mehr Beamte mit Migrationshintergrund. Zugegriffen: 17. September 2017.
[6]    Civil Rights Division. 2015. Investigation of the Ferguson Police Department. Zugegriffen: 30.09.2017.
[7]    President’s Task Force on 21st Century Policing. 2015. Final Report of the President’s Task Force on 21st Century Policing. Zugegriffen: 30.09.2017.
[8]    Grüner Fraktionsvorstand. 2. September 2016. Deutschland muss sicher bleiben.
[9]    vgl. z.B. die Verlinkungen in Washington Post. 5. Januar. Hiring more black cops won’t stop fatal police shootings of black citizens. Zugegriffen: 25. September 2017.
[10]    vgl. https://www.youtube.com/watch?v=jaX-ZzEJ4bM und dann später: https://www.youtube.com/watch?v=WePfWC8hsZw und
[11]    vgl. https://www.youtube.com/watch?v=BadSZDpvq-s
[12]    Frantz Fanon. 1969. Die Verdammten dieser Erde. Rowohlt: Reinbek.
[13]    Devon W. Carbado. 2016. Blue-on-Black Violence. A Provisional Model on some of the Causes. The George Town Law Journal 104. 1479-1529.
Anmerkung: Das vorläufige Modell beinhaltet auf jeden Fall eine Reihe von Schwächen und benötigt eine schärfere Ausarbeitung der Kategorien.
[14]    Angelehnt an black-on-black violence. Heutzutage oft von Rechten gegen das Problematisieren von Polizeigewalt in Stellung gebracht. Ursprünglich aber:
„The term may have originated in (and certainly circulated through) black political discourses. Disturbed by the surge of crime in black communities in the late 1970s through the early 1990s, African-Americans queried whether the government and society at large were concerned about black vulnerability to violent and drug-related crimes. Though not expressly framed in this way, African-Americans were insisting that black lives should matter in the sense of figuring more prominently in public policy discussions about victims of crime.“ (ebd. S. 1481f.)
[15]    vgl. Nicholson-Crotty et al. 2017. Will More Black Cops Matter? Public Administration Review 77, 2. 206–216.
[16]    Vgl. zu Hip-Hop als Ausdrucksform einer Post-Black Power Generation und seinem kommerziellen Erfolg
Marcus Reeves. 2009. Somebody Scream! Rap Music's Rise to Prominence in the Aftershock of Black Power. Farrar, Straus and Giroux: New York.
[17]    Sama Maani. 2015. Warum wir fremde Kulturen nicht respektieren sollten. Und die eigene auch nicht. Drava Verlag: Klagenfurt und Wien.
[18]    Der entsprechend Rechtsgrundsatz des separate but equal existierte von dessen Einführung durch den Supreme Court 1896 bis zum Civil Rights Act von 1964. Er gründete auf der Annahme, dass die strafbewehrte Bereitstellung von Dienstleistungen getrennt nach Hautfarbe nicht die Gleichheit vor dem Gesetz aus dem 14. Zusatzartikel zur Verfassung der Vereinigten Staaten einschränke und legte den Grundstein für die Rassentrennung der folgenden Zeit in den Südstaaten und die sogenannten Jim Crow Laws.
[19]    Menschen, die von der Überlegenheit der weißen Rasse überzeugt sind/ Rassist*innen
[20]    Erik K. Ward. 2017. Skin in the game: How Antisemitism animates White Nationalism.  The Public Eye.
[21]    Vgl. auch Adorno und Horkheimer: „Während es der Herrschaft ökonomisch nicht mehr bedürfte, werden die Juden als deren absolutes Objekt bestimmt, mit dem bloß noch verfahren werden soll. Den Arbeitern, auf die es zuletzt freilich abgesehen ist, sagt es aus guten Gründen keiner ins Gesicht; die Neger [sic] will man dort halten, wo sie hingehören, von den Juden aber soll die Erde gereinigt werden, und im Herzen aller prospektiven Faschisten aller Länder findet der Ruf, sie wie Ungeziefer zu vertilgen, Widerhall.“ Max Horkheimer und Adorno, Theodor W. 2014. Elemente des Antisemitismus. In: dslb. Dialektik der Aufklärung. Philosophische Fragmente. Fischer Verlag: Frankfurt am Main. S.151.
[22]    Interessant ist vor allem der Anstieg von Black Separatism Gruppen, die einen schwarzen anti-weißen Nationalismus verfolgen http://edition.cnn.com/2017/08/14/politics/charts-explain-us-hate-groups/index.html
[23]    Theodor W. Adorno. 1969. Marginalien zu Theorie und Praxis. In: ders. Kritische Modelle 2. Suhrkamp Verlag: Frankfurt am Main. 169-191. S. 173.
[24]    Karl Marx und Engels. 1976. Zur Judenfrage. In dslb. Werke. Band 1. Dietz Verlag: Berlin. 347-377. S. 357.
[25]    ebd. S. 356.


-

Zitiervorschlag:  Askar, Salim (2017): "Guter Bulle - Böser Bulle: Wie emanzipativ ist die Forderung nach mehr schwarzen Polizist*innen?", online unter: http://beyonce-seminar.blogspot.de/2017/12/guter-bulle-boser-bulle-wie-emanzipativ.html

Kommentare